Unsere Kirchengemeinde hat bei ihrer Gemeindeversammlung
am 19.03.2017 beschlossen, als Diakonieprojekt die
Organisation „COPE Laos“ zu unterstützen.
COPE ist eine gemeinnützige Organisation, die 1997 gegründet
wurde, um den vielen Bombenopfern in Laos eine
angemessene Behandlung und Versorgung zu gewährleisten.
Parallel dazu gibt es andere Organisationen, die
Bombenräumungen betreiben (z.B. UXOLAO); diese bekommen
– im Gegensatz zu COPE – aber auch öffentliche Gelder
von verschiedenen Ländern (z.B. Australien, inzwischen
auch USA).
Einige Informationen zu
diesem Projekt:
Laos ?
Laos ist ein eher kleiner (etwa so groß wie die
alte Bundesrepublik Deutschland) Binnenstaat in Südostasien
mit knapp 7 Mio Einwohnern, umgeben von Vietnam, China,
Myanmar, Thailand und Kambodscha. Die Hauptstadt ist
Vientiane mit ca. 750.000 Einwohnern. Das Land ist
extrem arm, gehört zu den ärmsten Ländern Asiens. Die
Menschen leben sehr häufig noch von
Subsistenzlandwirtschaft, nicht in allen Orten gibt es
Strom und fließendes Wasser und nur wenige Menschen
haben die Möglichkeit, ihre Dörfer zu verlassen - sie
haben weder das Geld für den Bus, geschweige denn für
ein Fahrzeug (auch Mopeds und sogar Fahrräder sind oft unerschwinglich).
Welche Problematik besteht in Laos?
Während
des Vietnamkrieges wurde Laos im sogenannten „Geheimen
Krieg“ (der eigentlich ein Laotischer Bürgerkrieg war,
in welchem sich die Großmächte USA, Sowjetunion und
China einmischten) von Bombengeschwadern der
Westalliierten bombardiert, um damit den Nachschubweg
der Vietkong, die Laos nutzten, um Kämpfer und
militärisches Material von China nach Südvietnam zu
bekommen („Ho-Chi-Minh-Pfad“), zu blockieren.
Streubomben mit fast 300 Mio Einzelbomben wurden
abgeworfen, davon ging ca. 1/3 nicht auf. Dies bedeutet,
dass am Ende des Krieges fast 100 Mio unexplodierte
Munition über das Land verteilt war. Die
nebenstehende, anklickbare Karte zeigt die Verteilung
der Bombardierungen des Landes.
30.000 Menschen wurden während des Krieges, zwischen
1964 und 1973, durch Blindgänger schwer verletzt oder
kamen ums Leben.
Mehr als 20.000 Menschen wurden seit 1974 durch
Blindgänger verletzt oder kamen ums Leben, davon waren
40% Kinder. 13.500 Menschen hiervon verloren ein Bein
oder einen Arm.
Heute muss man immer noch mit ca. 100 neuen Fällen von
schweren Verletzungen bzw. Tod pro Jahr rechnen, es sind
immer noch viele Kinder betroffen, da diese oftmals in
der Subsistenzlandwirtschaft für das Hüten der Tiere
zuständig sind und dabei auf Blindgänger treten oder
diese durch das Anzünden eines Feuers auslösen.
Dennoch nimmt die Zahl der zu behandelnden
Bombenopfer langsam ab und der Fokus von COPE verschiebt
sich immer mehr zu anderen Behinderten, z.B.
Unfallopfern, Knochenkrebs, Leprafolgeschäden oder behindert Geborene
(hierbei sehr häufig Klumpfuß).
Durch die bereits bestehende Infrastruktur kann somit
Laos ein Behindertenförderungssystem entwickeln, welches
in ähnlich armen Ländern noch sehr unüblich ist.
Was macht COPE?
COPE ist eine gemeinnützige Organisation in Laos,
die Prothesen und Rehabilitationsma�nahmen für
Betroffene anbietet. Weiterhin wird ein
Informationszentrum in Vientiane betrieben, welches
hauptsächlich Einheimische schulen soll im Umgang mit
Blindgängern, welches aber auch Touristen mit dem
Problem bekanntmachen will.
Weiterhin sammelt COPE Spendengelder, um sein Ziel,
Bombenopfer kostenlos versorgen zu können, auch
weiterhin verfolgen zu können. Man benötigt dazu ja
nicht nur Materialien zur Herstellung von künstlichen
Körperteilen, sondern auch Aufwendungen für Ärzte,
Orthopädiemechaniker, Physiotherapeuten und
Ergotherapeuten. Und man benötigt Geld für die
Versorgung der Patienten, die ihre
Rehabilitationsmaßnahmen in einer staatlichen
Rehabilitationsklinik erhalten (es besteht eine
Partnerschaft zwischen COPE und vier Kliniken im ganzen
Land).
Schließlich arbeitet COPE auch in der internationalen
Organisation „Cluster Munition Coalition“ mit, die es
sich zum Ziel gesetzt hat, dass alle Staaten der Welt
(derzeit sind es nur 101 von ca. 190 Staaten) einen
vollständigen Bann von Clustermunition umsetzen.
Wie arbeitet COPE?
Cope produziert in eigenen Werksä�tten in der
Hauptstadt Vientiane Körperersatzstücke, passt diese
individuell an und stellt Rehabilitationsleistungen zur
Verfügung, so dass die oftmals noch sehr jungen
Patienten es lernen, optimal mit ihren neuen Armen und
Beinen umzugehen. Rehabilitationsmaßnahmen werden sowohl
in der Hauptstadt in eigenen Einrichtungen angeboten,
als auch in staatlichen Rehakliniken, mit denen
kooperiert wird (in Luang Prabang, Xieng Khouang,
Champasak und Savannakhet).
Weiterhin wurde das Netzwerk „COPE Connect“
aufgebaut, um das Wissen über COPE und die Angebote auch
in die dünn besiedelten Landesteile zu bringen, wo sehr
viele Leute betroffen sind, aber oftmals weder COPE
kennen, noch es sich leisten könn(t)en, in die
Hauptstadt zu reisen. COPE versucht, zusammen mit den
örtlichen Gemeindebehörden, seine Arbeit bekannt zu
machen und auch Ansprechpartner vor Ort zu etablieren,
die dann den Kontakt in die ferne Hauptstadt herstellen
können.
Unterstützung:
COPE Lao ist eine gemeinnützige Einrichtung, an der
der Staat Laos beteiligt ist. Hierdurch stehen auch
staatliche Leistungen limitiert zur Verfügung – z.B. in
Form von Plätzen in Reha-Einrichtungen, aber auch in
Form kostenlos nutzbarer Immobilien (z.B. das Visitor
Center in Vientiane). Durch die extreme Armut im Land
sind diese Mittel beschränkt.
Im Gegensatz zu UXO LAO (Minenräumung) erhält COPE
auch keine Mittel aus den Entschädigungsfonds, die seit
dem Vietnam-Krieg existieren – allerdings unterstützt
Australien (einer der regionalen Hauptbeteiligten am
Vietnamkrieg) COPE hin und wieder.
Es sind daher Spenden erforderlich. Nachdem Laos eine
international nicht kompatible Bankenlandschaft hat und
außerdem bezüglich der Vorschriften der Rechnungslegung
derzeit ebenfalls international (noch) nicht akzeptiert
wird, wurde das australische gemeinnützige Unternehmen
Global
Development Group (GDG) mit der internationalen
Spendeneinwerbung beauftragt. GDG prüft die
Rechnungsunterlagen auf Korrektheit.
Hierdurch sind Spenden aus Australien, den
USA sowie der EU (durch die Zulassung in Großbritannien)
steuerbegünstigt (was es für uns erheblich vereinfacht,
als Kirchengemeinde Zahlungen dorthin zu leisten).
In Deutschland gibt es derzeit nur eine
weitere Organisation, die sich bei COPE Laos engagiert,
nämlich die (evangelische) Christoffel-Blindenmission.
Weiterführende Informationen:
So arbeitet
Cope - eine Informationsbrosch�re in englischer Sprache
(pdf)
COPE -
Newsletter (aktuell: September 2019)
https://de.wikipedia.org/wiki/Laos
(Landeskunde in deutscher Sprache)
https://en.wikipedia.org/wiki/Laos
(Landeskunde in englischer Sprache)
https://de.wikipedia.org/wiki/Laotischer_B%C3%BCrgerkrieg
(Laotischer Bürgerkrieg, deutsch)
https://en.wikipedia.org/wiki/Laotian_Civil_War
(Laotischer Bürgerkrieg, englisch)
https://de.wikipedia.org/wiki/Vietnamkrieg
(Vietnamkrieg allgemein, deutsch)
https://en.wikipedia.org/wiki/Vietnam_War
(Vietnamkrieg allgemein, englisch)
http://wikitravel.org/de/Laos
(Reiseführer Laos, deutsch)
http://wikitravel.org/en/Laos
(Reiseführer Laos, englisch)
ttp://www.copelaos.org/
(COPE LAOS, Hauptseite, englisch)
http://www.youtube.com/watch?v=N7O6EdGY_jc&context=C3d36412ADOEgsToPDskLCJaKvlAUy86KYQByHlS5U
(COPE–THE MOVIE – Bericht über einen Patienten, mit
englischen Untertiteln, ca. 15 Minuten)
https://www.youtube.com/watch?v=Gwoznegxz5Y&context=C3b6ba2cADOEgsToPDskJ1Py_njDQuNTkbUPyXgaCs
(Wie arbeitet COPE? Zusammenfassender Kurzfilm mit
englischen Untertiteln, ca. 5 Minuten)
https://www.youtube.com/watch?v=JZKF2CBy39U
(Bericht einer Unfallpatientin, mit englischen
Untertiteln, ca. 5 Minuten)
https://www.youtube.com/watch?v=9pBjjZoDRQo
(Gute Beschreibung von COPE, von AusAID, Australien
(englisch, ca. 4 Minuten)
Sie wollen spenden?
Nichts leichter als dieses. Überweisen Sie den
gewünschten Betrag auf unser Gemeindekonto oder geben
sie ihn im Pfarramt ab. Geben Sie bitte den
Verwendungszweck (COPE LAOS) an und Ihren Namen und
Adresse, falls Sie eine Spendenbescheinigung wünschen.
Wir werden das Geld unverzüglich nach Laos weiterleiten
und Ihnen auf Wunsch einen Nachweis darüber per eMail
zur Verfügung stellen.
Sie wollen Laos besuchen?
Damit haben Sie sich etwas vorgenommen! Eine
beeindruckende Natur, viele buddhistische Tempelanlagen,
die auch von Mönchen bewirtschaftet werden, freundliche
Menschen, gutes Essen, das Land macht einen geruhsamen,
sehr wenig hektischen Eindruck.
Allerdings
besteht außerhalb der großen Städte (Vientiane, Luang
Prabang, Pakxe, Savannakhet) keine brauchbare
touristische Struktur. Man muss viel vor Ort umplanen,
die Hotels entsprechen oft nicht westlichem Standard,
Leitungswasser ist nicht trinkbar.
Es gibt Reiseführer zu kaufen,
auf Wikitravel ist weiter oben verlinkt.
Laos ist international nur von den Nachbarländern
aus erreichbar, eine Anreise über Bangkok oder über Kuala Lumpur ist empfehlenswert.
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